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Xanten           17.09.2017

 

 

 

 

 

 

 

 

... es ist schön, wenn der Einsatz

    gesehen wird...

 

 

Mir tut es gut,

      dass ich 

          anderen Leute gut tue...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Parkinson-Gruppe für Preis nominiert     14.09.2013

Rheinberg. Diesen Monat entscheidet sich, ob die Selbsthilfegruppe Parkinson unter die Top vier beim Engagementpreis kommt. Der Preis ist von der Bundesregierung ausgelobt. Schon die Nominierung sei eine Auszeichnung, so die Organisatoren. Von Nicole Maibusch

Für ihre bundesweite Aufklärungskampagne "Parkinson – Betroffene helfen Betroffenen" wurden der Rheinberger Detlev Friedriszik und seine Mitstreiterin Birgit Lange, beide Mitglieder in der Selbsthilfegruppe Parkinson Moers, für den mit 10 000 Euro dotierten Deutschen Engagementpreis nominiert. Im September entscheidet sich, ob sie es unter die besten Vier schaffen. Der Kreis Wesel hatte Lange und Friedriszik bereits im Juni mit dem Ehrenamtspreis ausgezeichnet.

Mit 15 000 Postern, 27 000 Flyern, einer DVD, einer CD und einem Buch rücken Birgit Lange und Detlev Friedriszik Parkinson in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. Aufklärung über die Erkrankung einerseits und Sensibilisierung der Bürger für die Belange der Betroffenen andererseits liegen dem 57-jährigen Rheinberger am Herzen. Denn er weiß genau, womit Parkinsonerkrankte zu kämpfen haben.

Ihn selbst traf die Diagnose Parkinson vor sieben Jahren wie ein Schlag. "Ich hatte schon länger Probleme mit dem Rücken, konnte einen Arm nicht richtig bewegen", erinnert sich der ehemalige Siemens IT- und Marketing-Manager. Weil sein Hausarzt in Urlaub war, sei er zu einem anderen Mediziner gegangen. "Der hat mir die Diagnose quasi auf den Kopf zu gesagt", so Friedriszik. Von einem Tag auf denen anderen geriet sein Leben aus den Fugen.

Anderthalb Jahre hat es gedauert, bis er schließlich Kontakt zur Parkinson Selbsthilfegruppe Moers aufgenommen und sich engagiert hat. Anders als viele andere Betroffene kam es für Detlev Friedriszik nicht in Frage, sich fortan zu verkriechen. "Oft werden Betroffene aufgrund der Symptome wie Zittern oder Sprachstörungen als Trinker oder Spinner bezeichnet", sagt der Rheinberg. Mit diesen Vorurteilen, die sich mangels Aufklärung hartnäckig halten, wollte und will er aufräumen.

Spätestens seit bei einer Infoveranstaltung der Selbsthilfegruppe Moers viele Teilnehmer die Presse ausladen wollten, weil sie die Erkrankung vor der eigenen Familie verheimlicht hatten, war dem engagierten Manager klar: Es muss was passieren.

Deshalb entwickelte er gemeinsam mit Birgit Lange die Aufklärungskampagne, die seit November 2012 läuft. Um das Projekt zu realisieren, hat der Marketingexperte Krankenkassen und Unternehmen als Sponsoren ins Boot geholt. Kein einfaches Unterfangen, denn bis finanzielle Unterstützung gewährt wurde, musste der 57-Jährige harte Überzeugungsarbeit leisten.

Daneben will er auch Betroffene motivieren, der Erkrankung aktiv zu begegnen. Bewegung heißt das Stichwort. "Auf eigens organisierten Kreuzfahrten soll ein speziell entwickeltes Bewegungstraining mit Schwingringen die Motorik verbessern", erzählt Friedriszik, der gerne noch mehr Projekte realisieren würde. Doch die Krankheit bremst ihn immer wieder aus: "Es gibt viele Tage, an denen geht gar nichts, an anderen geht etwas mehr", bestätigt der 57-Jährige. Doch egal, wie gut er drauf ist, die Parkinson-Krankheit diktiert seinen Lebensrhythmus